Die Proktologie als Lehre der Erkrankungen des Enddarmes und des Afters ist auch heute noch ein Stiefkind in der modernen Medizin.
Das ausgeprägte Schamgefühl und die dadurch oft unbewusste Distanzierung zu dieser Körperregion führen nach wie vor zu einem (unnötig) langen Leidensweg vieler betroffener Patienten.
Dabei ist die Proktologie eines der wenigen Fachgebiete, auf welchem in den letzten Jahren ein enormer Wissenszuwachs der Mediziner und ein erwachendes Bewusstsein in der Bevölkerung zu großen Fortschritten geführt haben.
Als niedergelassene Fachärztin für Chirurgie wurde mir die Qualifikation als Proktologin von der Landesärztekammer Sachsen 2007 anerkannt.
Neben der Behandlung der bekannten proktologischen Erkrankungen wie Hämorrhoiden, Analekzeme, Analfissuren usw. habe ich mich auf die Diagnostik und Therapie der Entleerungsstörungen spezialisiert. Verstopfung (Obstipation), chronischer Durchfall (Diarrhoe) und Stuhlinkontinenz sind oft multifaktoriell verursacht. Sie erfordern eine fachübergreifende Zusammenarbeit. Diese Komplexität benötigt schrittweise und ganzheitliche Therapiekonzepte. Die Mehrzahl der proktologischen Erkrankungen, einschließlich der Symptomatik im Beckenboden, sind konservativ behandelbar oder lassen sich deutlich durch geeignete nicht operative Methoden verbessern.
Mit der ausführlichen Beschreibung der verschiedensten proktologischen Krankheitsbilder möchte ich dem Patienten Fachwissen verständlich vermitteln und ihm den Weg zum Proktologen erleichtern.
Besonders bei den letztgenannten Leiden, die eine erhebliche soziale Beeinträchtigung bedeuten können, gibt es viele neue Erkenntnisse. Ursachen können heute besser gefunden werden und somit ist eine gezieltere Behandlung möglich geworden.
Voraussetzung dafür ist, die Komplexität der Erkrankungen des Beckenbodens zu erfassen und die multifaktoriellen Ursachen zu verstehen.
Dieser Aufgabe stelle ich mich gern.
Dr. Heike Schlick